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Die Restauration der GS1000

Da eine laufende Maschine mit TÜV jeder kaufen kann, habe ich mich für eine Maschine entschieden die seit 15 Jahren (2015) keine Straße mehr gesehen hat.

Eine halbe Maschine gab es dazu. Also auf, an die Arbeit.

Die Ausgangsbasis. Schwarz, lange nicht gelaufen (seit 11/1999 abgemeldet), die Radlager gehen schwer, Motor läßt sich drehen. Aber starten ist erstmal keine gute Idee.

Das erste Problem. Stehbolzen des Ventildeckels fest gerostet. Nur durch seitliches aufbohren war der Ventildeckel von dem rechten Stehbolzen zu entfernen. Wenigstens ließ sich der Stehbolzen danach einfach herausdrehen. Der linke ist gleich direkt über dem Zylinderkopf abgerissen. Hier war nur ausbohren die Lösung. Leichter gesagt als getan. Der Bohrer rutscht schneller in den Weicheren Zylinderkopf als man gucken kann. Also alten Ventildeckel wieder drauf, und durch das Schraubenloch den Bolzen ausgebohrt. Mit 6,5mm aufgebohrt und ein M8 Gewinde geschnitten. Ein Loch mittig in eine M8 Schraube gebohrt und ein M6 Gewinde rein geschnitten. Diese Schraube mit Schraubensicherungsmittel in den Zylinderkopf eingedreht und bündig am Zylinderkopf abgesägt.

So ist wieder das nötige M6 Gewinde vorhanden und der Ventildeckel kann wieder befestigt werden.

Vergaser gereinigt, Öl gewechselt, neue Reifen und Bremsen überholt. Die ersten Startversuche sind zwar erfolgreich aber sie geht immer wieder aus. Mal schauen wie das weitergeht. Erstmal kommen jetzt die Teile die zu Lackieren sind. Zum Glück war ein zweiter Tank vorhanden, denn was unter der Spachtelmasse zum Vorschein kam war alles andere als das erhoffte.

Also, den Tank schleifen. 1. Schicht weiss, 2. Füller, 3. rot metallic, 4. Füller, 5. blau, 6. Füller. Bah ich hasse schleifen.....

Die Seitendeckel sind einfach wieder schwarz.

Tank und Heck erst grundiert, dann erst die Sicke dunkel lackiert, dann noch den Rest etwas heller und zum Schluß Klarlack.

Fertig lackiert und mit neuen Zierstreifen.

Ein erster zusammsen Bau.

Das erste Starten brachte ein Motorenproblem zu tage. Die Kompression auf dem 4. Zylinder hat nur 4bar. Also den Motor ausbauen und überholen.

Zylinderkopf runter und Ventile raus, danach Ventile einschleifen.

Zylinderbank und Kolben ausgebaut. Eine Menge Teile für so ein Maschinechen. Mit neuen Kolbenringen und Dichtungen alles wieder zusammen bauen.

Wenn der Motor schon mal ausgebaut ist, kann der Rest auch noch ab. Rahmen geschliffen und neu lackiert.

Start des Zusammenbaus. Mit neuen Lenkkopflagern die Gabel wieder eingebaut. Bei dieser Maschine ist das Lenkkopflager bereits auf Kegelrollenlager umgebaut, was durch fehlende Nuten im Lenkkopf eine Herausforderung beim Wechseln ist. Als ich im Internet gelesen habe das man ein Stück Stahl in die Lagerschale schweißen soll, dachte ich, das meinen die nicht im Ernst, aber es ist die einzige Möglichkeit die Lagerschalen herauszubekommen. (Achtung nicht die Lagerschale an den Lenkkopf anschweißen)

Motor wieder eingebaut. Man sollte sich den Rahmen genau ansehen und sich nicht wundern wenn es von der linken Seite nicht geht und immer 1cm fehlt um den Motor hinein zubekommen. Von der rechten Seite ging es dann wie von selbst. (grrrrr)

Sieht schon langsam wie ein Motorrad aus.

Der neue Auspuff ist da. Wenn ich ehrlich bin mag ich den alten (rechts) lieber, aber im Moment ist keine zubekommen.

Dann gehts an den Kabelbaum .....

Nach dem ich das Motorrad ganz zerlegt habe, ist die Entscheidung gefallen, alles noch einmal zu lackieren. Hier der erste Farbtest mit der Sprühdose.
Ach ja, Kabelbaum ist fertig und der Motor springt an. Muss aber noch eingestellt werden. (Vergaser syncronisieren, CO und Zündung einstellen etc.)

Die endgültige Farbe und auch der Aufklebersatz auf Tank und Bürzel.

 

April 2023

Die Suzuki GS 1000 wird am 21.04.2023 45 Jahre alt und was wäre ein besseres Geburtstagsgeschenk als ein Kennzeichen und damit nach 23 1/2 Jahre zurück auf die Straße. Also am 17.04. mit einem Kurzzeitkennzeichen zur DEKRA und eine HU durchführen lassen. Ergebnis ohne Mängel bestanden.

Am 21.04. war es dann soweit. Direkt morgens zur Kfz-Zulassungsstelle und einen neuen EU Brief und das Kennzeichen abgeholt. Dann schaue ich mal wie sich die GS so fährt.